Hubwagen – nützlicher Helfer im landwirtschaftlichen Betrieb

Hubwagen – nützlicher Helfer im landwirtschaftlichen Betrieb

Ein Hubwagen ist in jedem landwirtschaftlichen Betrieb ein wertvoller Helfer. Jedes Mal, wenn schwere Lasten befördert werden, läuft er zur Höchstleistung auf. Egal ob es um Futtersäcke oder Heu für Tiere, um Saatgut oder andere schwere Gegenstände geht, ohne einen Hubwagen sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Außerdem sparen die nützlichen Alltagshelfer wertvolle Arbeitszeit. Anstatt einen Sack nach dem anderen mit der Schubkarre zum Beispiel vom Lager in den Stall zu führen, stapeln Landwirte auf einem Hubwagen mehrere übereinander. Doch es gibt bei Hubwagen einige Unterschiede. Worauf beim Kauf und in der Wartung zu achten ist, klärt dieser Beitrag.

Historischer Hintergrund zu Hubwagen

Die Hubtechnik ist weitaus älter als man vielleicht vermuten mag. Darunter versteht man alle technischen Maßnahmen, die eine Lastenbewegung vereinfachen. Schon lange bevor der Hubwagen erfunden wurde, machten sich Menschen verschiedene Techniken zunutze, um das Heben und Tragen zu erleichtern. Man denke nur an die Seilwinde, sie schon vor Jahrhunderten zum Transport von Wasser aus einem tiefen Brunnen verwendet wurde.

Der Hubwagen entwickelte sich aus einem weitaus größeren Fahrzeug, das bei der Beförderung von Waren und anderen Lasten hervorragende Dienste leistet. Die Rede ist vom Gabelstapler, der im Jahr 1917 von Eugene Bradley Clark aus den USA erfunden hat. Nach einem Maschinenbaustudium an der Cornell University war er bei der Georg R. Rich Manufacturing Company beschäftigt. Schon immer galt er als innovativ und erfinderisch. Clark erkannte, dass die zunehmende Industrialisierung neue Herausforderungen mit sich brachte, was den Warenverkehr innerhalb der Betriebe betraf. Er war der Ansicht, dass ein motorbetriebenes Fahrzeug, dass möglichst viel auf einmal transportieren konnte, Firmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen würde.

Aus seinen Überlegungen entwickelte er schließlich den Tructractor, ein verhältnismäßig kleines Fahrzeug mit drei Rädern. Damit war es möglich, zwei bis drei Tonnen Last auf einmal von einem Ort an den anderen zu bewegen. 1922 folgte mit dem Truclift ein Hubwagen mit Verbrennungsmotor, bevor 1924 schließlich der erste Gabelstapler vorgestellt wurde. Gerade für kleiner Unternehmen kamen Gabelstapler zum Teil zu teuer. Gerade in Europa hatten Unternehmer ein geringeres Budget als amerikanische Gewerbetreibende zur Verfügung. Das erkannte Ivan Lundquist, der während einer Geschäftsreise durch die USA im Jahr 1946 zum ersten Mal einen Gabelstapler sah. Von der Idee überzeugt entwickelte er nach seiner Heimkehr einen von Hand geführten Hubwagen.

Woraus ein Hubwagen besteht

Im Vergleich zu anderen technischen Geräten, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, besteht ein Hubwagen aus überraschend wenigen Teilen. Rund 120 sind es, die einen Hubwagen ausmachen. Die wichtigsten Bauteile sind:

  • Die Lenkdeichsel: Sie dient der Steuerung des Hubwagens. Mit der Lenkdeichsel ist es möglich, den Hubwagen auch bei schwerer Beladung manövrierfähig ist
  • Die Gabelzinken des Hubwagens dienen dazu, auf Paletten befindliche Waren zu transportieren. Sie werden unter der Palette eingefädelt und erleichtern das Hochheben. Die Gabelzinken lassen sich höhenverstellen und können entweder manuell oder elektrisch bedient werden
  • Die Hydraulikpumpe sorgt dafür, dass die Waren scheinbar mühelos angehoben werden. Der Bediener des Hubwagens hebt damit das Transportgut an, sodass es ohne Bodenkontakt befördert werden kann. Bei manuellen Hubwagen erfolgt das Aufheben durch Pumpbewegungen an der Deichsel
  • Sobald der Hubwagen den Zielort erreicht, löst der Bediener an einem Hebelgriff am Deichselkopf die Hydraulikpumpe. Das geschieht in der Regel über einen Seilzug.

Den richtigen Hubwagen für die Landwirtschaft finden

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Kaufentscheidung für einen Hubwagen. Ausschlaggebend ist natürlich in vielen Fällen das Budget. Einfache und manuell betriebene Hubwagen sind bei geringen finanziellen Mitteln eine ideale Wahl. Außerdem kommt es auf das Einsatzgebiet an. Nieder-Hubwagen eignen sich perfekt für die Beförderung von Paletten. Darauf werden in landwirtschaftlichen Betrieben unter anderem Saatgut oder Futtermittel aufbewahrt. Allerdings sind diese Modelle vorwiegend für den Betrieb auf ebenen Böden geeignet, da sie mit relativ kleinen Lastrollen geliefert werden. Mit Mittel- und Hochhubwagen erreichen Landwirte auch höhere gelagerte Waren. Für einen traditionellen Landwirtschaftlichen Betrieb reicht oft ein Hand-Niederhubwagen aus. Er kann bis zu 3.000 Kilogramm in der Standardvariante transportieren.

Das Gewicht der Waren, die regelmäßig von A nach B befördert werden müssen, ist ein besonders wichtiger Faktor bei der Auswahl eines Hubwagens. Doch auch die Art der Lasten spielt eine entscheidende Rolle. Es macht einen Unterschied ob Landwirte ganze Paletten oder kleinere Mengen transportieren möchten. Wichtig ist außerdem sich die Wege vor dem Kauf genau anzusehen, die mit den Hubwagen zurückgelegt werden. Für unebenes Terrain bieten sich Modelle mit extragroßen Luftreifen an, die Bodenunebenheiten ausgleichen. Eine Zusatzoption, die für manche Landwirte nützlich sein kann, ist eine in den Hubwagen integrierte Wiegefunktion. Sie macht zum Beispiel Sinn, wenn Säcke mit Kartoffeln, Zwiebeln oder anderen Lebensmitteln aus landwirtschaftlicher Produktion ab Hof verkauft werden.

Wichtig ist sich vor dem Kauf auch über die Wartung des Hubwagens zu informieren. Bei Modellen mit ausgeklügelter Technik und elektrischen Bauteilen wird einmal pro Jahr eine gründliche Wartung empfohlen. Dafür entstehen Kosten, die man ebenfalls einplanen sollte.

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Ein Kommentar

  1. Hubwagen sind eine wirklich erleichternde Erfindung. Ich wusste gar nicht, dass dieser sich aus dem Gabelstapler heraus entwickelt hat. Erstaunlich, dass eine solche Technik bereits im Jahr 1917 von Eugene Bradley Clark erfunden wurde.

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